Pflanze und Vorratsschutz

Digitaler Ackerbau im Jahreszyklus | Zertifikatslehrgang

Nach zwei jährigem Aufbau des Zertifikatslehrgangs besteht ab 2023 für Erwerbstätige in der Landwirtschaft die Möglichkeit an dem Lehrgang auf der Burg Warberg teilzunehmen. Es wird großen Wert auf die Praxisnähe und die Möglichkeit der praktischen Anwendung gelegt. Um dies zu ermöglichen erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit Praxisbetrieben aus der Region Braunschweig/Helmstedt.

Die praktische Nutzung moderner Methoden der Präzisionslandwirtschaft wird häufig durch fehlendes Know-How ausgebremst. Die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Bedingungen verlangen jedoch ein hohes Maß an Präzision im Pflanzenbau. Hier setzt der Zertifikatslehrgang „Digitaler Ackerbau im Jahreszyklus“ an. Der Lehrgang bietet durch den Praxis-Fokus und die enge Zusammenarbeit mit Ackerbaubetrieben aus der Region Braunschweig/Helmstedt eine anwendungsorientierte Weiterbildung für Erwerbstätige in der Landwirtschaft, um sich diesen Herausforderungen stellen zu können.

Der Kurs umfasst 18 Schulungstage und enthält Übungs- und Trainingsaufgaben, die selbstständig ausgeführt werden. Nach den Schulungstagen wird eine Prüfungsvorbereitung angeboten. Nach erfolgter Prüfung erhält der Teilnehmer ein Zertifikat.

Voraussetzungen
Kenntnisse des praktischen Ackerbaus sind zwingend notwendig.

Ihre Vorteile

  • Umfassende und praxisnahe Fortbildung
  • Praktische Umsetzung von Gelerntem auf einem Praxisbetrieb
  • Berücksichtigung individueller Fragen und Interessenschwerpunkte
  • Betreuung durch erfahrene Dozenten aus der Praxis
  • Abwechslungsreiche und praxisbezogene Lerneinheiten
  • Erhalt eines Zertifikats als Nachweis Ihrer erworbenen Kenntnisse

Zielgruppe
Leiter von landwirtschaftlichen Betrieben sowie Nachwuchskräfte und Arbeitnehmer in der Landwirtschaft

Termine

Teil 1: 11.10. – 12.10.23 | DAJ 231-001
Teil 2: 18.10.23 | DAJ 231-002
Teil 3: 20.10.23 | DAJ 231-003
Teil 4: 01.11. – 02.11.23 | DAJ 231-004
Teil 5: 20.11. – 21.11.23 | DAJ 231-005
Teil 6: 10.02. – 12.02.24 | DAJ 231-006
Teil 7: 20.02. – 22.02.24 | DAJ 231-007
Teil 8: 10.03. – 11.03.24 | DAJ 231-008
Teil 9: 12.04.24 | DAJ 231-009
Teil 10: 17.05.24 | DAJ 231-010
Teil 11: 07.06.24 | DAJ 231-011
+ Prüfungsvorbereitung und -termin

Ggf. sind Terminänderungen möglich

Lehrgangspreis
Noch bekannt zu geben

Fragen zum Seminar?

Joost Gröngröft
Groengroeft@burg-warberg.de
05355 961-147

Modul Schwerpunkt Inhalt
Modul 1: Grundlagen Überblick über Precision Farming
  • Digitalisierung von Prozessen in der Landwirtschaft
  • Ertragspotenzial versus aktueller Bedarf
  • Grundsätze digitaler und automatisierter Verfahren
  • Grundsätze bei der Einführung digitaler Verfahren
  • Erwartungshaltung hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Umweltwirkung und Betriebsentlastung
  • Versuchswesen für Precision Farming (OFR)
Modul 2: Grunddüngung Grundlagen der Standortvariabilität
  • Anorganische Bodensubstanz, Bodenart
  • Bodengefüge
  • Organische Bodensubstanz, Humus
  • pH, P, K und Mg im Boden
  • Spurenelemente
Digitale Erfassung der Standortqualität
  • Messung der Standortheterogenität
  • Strategien und Qualität der Probennahme
  • Düngungssysteme und Düngeplanung
  • Wirtschaftliches Potenzial
Praktische Übung: Digitale Düngungsplanung
  • Mineralische und organische Dünger
  • Düngungsalgorithmen
  • Strategiefindung für den Betrieb
  • Streukartenplanung
  • Export von Streukarten
Praktische Übung: Umsetzung der Streukarten
  • Ausbringung mineralischer Dünger
  • Ausbringung organischer Dünger
Modul 3: Aussaat Grundlagen des Saatmanagements
  • Sortenwahl
  • Saatzeiten
  • Saatmengen
  • Bodenbearbeitung und Saatbettqualität
Digitale Erfassung der Bestimmungsgrößen
  • Bodenheterogenität
  • Relief
  • Ertragskarten
  • N-Aufnahmekarten
  • Wirtschaftliches Potenzial
Praktische Übung: Digitale Saatplanung (Wintergetreide/Mais)
  • Algorithmen für Saatkarten
  • Planung von Saatkarten
  • Export von Saatkarten
Praktische Übung: Umsetzung der Saatkarten
  • Teilflächenspezifische Aussaat von Getreide und Mais
Modul 4: N-Düngung Grundlagen der N-Düngung
  • Grundlagen der Ertragsbildung
  • Optimale N-Düngung
  • Methoden zur Ermittlung des N-Bedarfs der Kulturen
  • Gesetzliche Vorgaben und Umweltwirkung
Digitale Erfassung des N-Bedarfs
  • N-Tester / Nitratschnelltest
  • Messung des N-Aufnahme
  • Technologische Plattformen zur Messung der N-Aufnahme
  • Weitere Einfluss- und Störgrößen
  • Wirtschaftliches Potenzial
Praktische Übung: digitale Streukarte
  • Herbst-N-Aufnahme
  • Streukarten zur Andüngung in Getreide und Raps
  • N-Monitoring in Wintergetreide
  • Düngungszeitpunkt und -menge
  • Digitale Erstellung eines Streuauftrags
Praktische Übung: Umsetzung Streukarten und Kalibrierung von Sensorsystemen
  • Umsetzung von Streukarten und Andüngung von Winterkulturen
  • Kalibrierung von Sensoren zur 2., 3. und 4. N-Gabe Winterkulturen
  • Sensordüngung in Sommerkulturen (Baugerste/Kartoffel/Mais/ZR)
  • Auswertung von Streukarten
Modul 5: Pflanzenschutz



Grundlagen des Pflanzenschutz (Wachstumsregler, Fungizide und Mikronährstoffe)
  • Nachteile konstanter Applikationen (Resistenz/Wirkungsverlust)
  • Agronomischer Gundlagen der Wirkung von Wachstumsreglern, Fungiziden und Spurenelemente
  • Dosis-Wirkungsbeziehungen
  • Einsatzzeitpunkte
  • Düsenwahl
  • Einhaltung gesetzlicher Grundlagen
Digitale Erfassung der Pflanzenheterogenität
  • Bestimmungsgrößen zur Erfassung der Heterogenität
  • Wirtschaftliches Potenzial
Praktische Übung: Vorbereitung einer PS-Applikation
  • Digitale Erstellung eines Spritzauftrages
  • Auswahl von Mischungspartnern
Praktische Übung: Sensorgestützte Ausbringung
  • Kalibrierung eines Sensorsystems
  • Ausbringung
  • Auswertung von Spritzkarten
Modul 6: Technologisches Projekt


Grundlagen der Arbeitserledigung im landwirtschaftlichen Betrieb
  • Struktur und Größe Arbeitserledigungskosten
  • Dokumentation der Maschinenarbeit
Digitale Erfassung von Maschinenarbeit
  • Bestimmungsgrößen: Maschine, Fahrer, Gerät, Ort/Zeit/Verbräuche, Verlustzeiten/effektive Arbeitszeiten
  • Wirtschaftliches Potenzial
Praktische Übung
  • Automatische Datenerfassung auf Maschinen
  • Buchung von Maßnahmen
  • Freie Auswertung nach spezieller Fragestellung
Modul 7: Schlussbesprechung
  • Zusammenfassung und Diskussion aus den eigenen Anwendungen
  • Prüfungsvorbereitung
  • Prüfung